Saturday, March 12, 2016

Halloween, Thanksgiving, Weihnachten und Silvester

Erst einmal muss ich mich wieder entschuldigen, dass ich auch mein letztes Versprechen nicht eingehalten habe und nicht regelmäßig oder "gar täglich" gepostet habe.

Dafür möchte ich jetzt die gesamte "Hollidayseason" in einen Post packen. Es ging los mit Halloween, was in Amerika einfach riesengroß ist! In den großen Märkten wie Target, KingSoopers, oder auch Wallmart waren komplette hänge voll mit Süßigkeiten und Kostümen und Deko. Das klingt ja erst einmal wie in Deutschland, jedoch haben die Läden hier mindestens doppelt so viel!
Und es sind nicht nur die Läden, nein auch die Häuser hier haben jenes gewisse etwas. Meine Lieblingsdeko für Halloween war hier bei uns in der Nachbarschaft. Der Vorgarten wurde kurzerhand zum Friedhof dekoriert und es sah einfach richtig gut aus! Mit den Häusern hört es aber auch noch nicht auf. Die Leute (vor allem Kinder) waren noch viel mehr in Stimmung als in Deutschland. Meine beiden Brüder zum Beispiel zogen mit ihren Freunden um die Häuser und sammelten fleißig Süßes, wovon später auch ich etwas bekommen habe. Ich war mit Rosalie essen und wir haben uns dann einen Gruselfilm angeschaut. Aber auch ältere Leute verschanzten sich nicht in ihren Häusern. Allen Volljährigen stand die Partywelt offen. Ich weiß gar nicht wie viele Halloween-Partys es allein auf "Main Street" gab (Main Street ist mehr oder weniger das Zentrum von Longmont).
Wer aber schon ein paar Tage eher in Stimmung kommen wollte, konnte zu einem"Haunted Haus" (Gruselhaus) gehen, was wir auch taten. Diese Haunted Houses gibt es in jeder etwa größeren Stadt und auch in jeder Qualität. Damit meine ich ob man professionelle Schauspieler sehen will, oder einfach nur eine Highschool unterstützen möchte. Wir waren in der Highschool in Boulder. Man war zwar relativ schnell durch, jedoch haben sich die Schüler sehr viel Mühe gegeben alles zu dekorieren und dann auch noch alle zu erschrecken.

Ende November kam dan Thanksgiving und die langersehnten Schulferien. Ja, richtig gehört. Wir hatten keine Herbstferien, wir mussten bis November durchhalten. Wir hatten eine "Family Reunion" geplant. Dort kommt die ganze Familie zusammen. Wer jetzt denkt man redet über Eltern und Großeltern, der liegt etwas daneben. Wir waren zum Beispiel 14 Leute in einem Haus! Das Haus war gemietet für die Woche und in Park City, Utah, wo ein paar Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele 2002 stattfanden. Laut Navi war es eine acht Stunden Fahrt von Longmont, jedoch sind wir nach ca. einer Stunde in den ersten Stau gefahren, welcher sich aber relativ schnell aufgelöst hat. Danach kam jedoch der totale Stillstand auf der Interstate in Wyoming. Nach 30 Minuten sind wir dann auf dem Standstreifen zur nächsten Ausfahrt gefahren und haben erst mal an einer Tankstelle Pause gemacht. dort haben wir dann jedoch erfahren, dass alle Highways und Interstates gesperrt sind; des Wetters wegen halt. Anscheinend hat "windy Wyoming" (windiges Wyoming) den Namen verdient. Laut der Webseite des Verkehrsamtes war nicht so schnell mit offenen Straßen zu rechnen. Dort fanden wir dann auch heraus, dass die Interstate 80 für komplette 200 Meilen gesperrt war, also 320 Kilometer. Das Entspricht in etwa der Strecke Leipzig-Potsdam; hin UND zurück!
Da wir dachten, dass an diesem Tag nichts mehr geht, haben wir uns ein Hotelzimmer gebucht. 20 Minuten nach unserem Check-Inn, war das Hotel ausgebucht. Wir waren dann in einem richtig schönem Restaurant essen und haben das Beste aus der Situation gemacht. Als wir zurück im Hotel waren, sahen wir, dass der Verkehr wieder anlief, jedoch hatten wir keine Lust um 19:30 Uhr loszufahren und das Hotelzimmer war ja auch schon bezahlt.
Am nächsten Tag hatten wir noch 5 1/2 Stunden Fahrt vor uns. Mit großem Erstaunen ging die Fahrt total reibungslos, jedoch sah man die Schäden vom Vortag (LKW im Straßengraben usw.). In Park City angekommen, lernte ich erstmal alle kennen und wir erzählten von unserer Abenteuer-Fahrt.
In den nächsten Tagen waren wir Skifahren, Wandern, Schlittenfahren und noch vieles mehr. Das mit Abstand erwähnenswerteste war jedoch das Thanksgiving Dinner. Traditionsgemäß gab es Truthahn. Ich war Skifahren, jedoch ist ein Großteil von uns im Haus geblieben den Tag über um das Essen vorzubereiten. Am Abend fühlte man sich dann wie im Schlaraffenland, da die komplette Küche voll mit Essen war. Bevor wir essen konnten, gab es ein Tischgebet und der Familienälteste hat dann den Truthahn angeschnitten. Es hat alles so gut geschmeckt, dass ich scherzte man könne ja jeden Tag Thanksgiving haben, jedoch wären wir dann alle auch ein wenig breiter.
Von all dem Essen konnten wir die nächsten paar Tage sehr gut leben, jedoch war der "Koch der Familie" immer fleißig am Essen machen, weshalb wir dann sehr viel Reste mit nach Hause nehmen konnten, was mich natürlich nicht wirklich gestört hat.

Von einem Fressgelage ging es dann direkt ins nächste, als Weihnachten vor der Tür stand. Anders als bei uns, wird hier erst am 25. Dezember gefeiert, was natürlich auch heißt, dass man seine Geschenke erst einen Tag später bekommt. Es gab noch einmal Truthahn und wir haben auch einige Rezepte probiert, die wir erst Thanksgiving bekommen hatten.
Natürlich war auch wieder die Dekoration etwas größer ausgefallen als in Deutschland; vom blinkenden Haus bis zum dauerleuchtenden Garten war alles dabei. In den Läden war natürlich auch wieder alles etwas mehr. Jedoch war es alles in allem ein besinnliches Fest, weshalb es nicht so viel zu schreiben gibt.

Jedoch kann nicht immer alles schön sein, weshalb jetzt die große Enttäuschung kommt: Silvester. Wir sind nach Leadville gefahren, eine "Stadt" in den Rocky Mountains auf 10200 Fuß höhe, oder halt 3110 Meter. Dort waren wir noch einmal Skifahren. Es war dort sehr schön, keine Frage, jedoch war der Silvesterabend etwas langweilig. Ich weiß nicht ob meine Gasteltern meinen geschockten Blick gesehen haben, als sie mir um 22 Uhr "Gute Nacht" sagten. Anscheinend ist das keine Seltenheit, da mir eine Freundin, welche ein Austauschjahr in Kalifornien macht, erzählte, dass sie auch als einzige im Haus wach war. Naja ich saß dann halt alleine bis um 0:00 Uhr und habe mit meinen Eltern in Deutschland telefoniert. Also war ich nicht ganz alleine. :)

PS: Wenn mein Deutsch etwas gelitten hat, dann tut es mir leid, jedoch merke ich selber beim schreiben, wie unnatürlich es mir vorkommt, auf Deutsch zu schreiben. Außerdem hat unser Hund mich abgelenkt, da er mich immer angesaust hat und meine Hand leckte.
Außerdem, sind meine Tage in Amerika fast gezählt, leider. Ich fliege in 97 Tagen nach Hause. Ja die Zahl ist schon zweistellig geworden. Natürlich lacht das eine Auge, da ich alle wiedersehen werde, jedoch weint das andere ziemlich stark, da ich mein zweites Leben, welches ich jetzt hier habe (mit Familie, Freunden, ...), zurücklassen werde. Meine Gefühle sind sehr gemischt und ich höre, dass es anderen Austauschschülern ähnlich geht.

Sunday, December 20, 2015

Rückblick: Semester 1

Endlich haben wir hier in Amerika auch mal Ferien. Ok, wir hatten zwar erst vor drei Wochen Thanksgiving-Break, aber davor sind wir für drei Monate durchgängig in die Schule gegangen. Da habe ich meine schönen Herbstferien aus Deutschland dann doch ein wenig vermisst.
Aber egal. Jetzt haben wir zwei Wochen Pause genauso wie in Deutschland. Doch was passierte in der Schule so? Air ist jetzt das erste Semester vorbei; nicht erst im Februar. Es ist auch ein wenig anders, da manche Zensuren hier nur auf dem Halbjahreszeugnis zu finden sind und manche nur auf dem Jahreszeugnis. Deswegen ist JEDES Zeugnis ein vollwertiges. Theoretisch könnte man eine Klasse auch erst nach dem Halbjahr anfangen, die eigentlich das ganze Schuljahr geht. Macht aber niemand, da einem ja die Grundlagen fehlen würden.
Da jedes Zeugnis zählt, auch das zum Halbjahr, hat man die letzte Woche vor den Ferien seine Finals. Das heißt mehr oder weniger in jedem Fach einen Test über den gesamten Stoff des Semesters. Da hat man schonmal Spaß beim lernen... Aber eigentlich war alles schön geplant, ein Final am Dienstag und dann von Mittwoch bis Freitag zwei täglich, wobei man am Freitag um 11:09 Uhr die Schule verlassen durfte. Wie gesagt, eigentlich. Denn in der Nacht von Montag zu Dienstag (14.-15.12.2015) kam dann ein Blizzard im wahrsten Sinne des Wortes hereingeschneit. Es hatte so viel geschneit, dass Schule abgesagt wurde und wir den berühmten Schneetag hatten, schulfrei! Normalerweise denkt man als Schüler erst einmal "JUHU!", aber ich sah meinen schönen frühen Freitag-Feierabend/-Ferienbeginn "dahinschneien".
Es kam dann natürlich auch so. Neuer Stundenplan: Mittwoch wird das Final von Dienstag geschrieben und dann Donnerstag und Freitag jeweils drei Finals. Ich war natürlich bedient, da ich auch Freitag bis um 3 in der Schule bleiben musste. Zum Glück sind einige Lehrer nett. In Rhetoric haben wir einen Film analysiert und unserer Lehrer hat uns mehr oder weniger wortwörtlich gesagt was wir aufschreiben müssen. In APUSH hatten wir nicht mal einen Test, da unser Lehrer meinte, dass wir keinen brauchen. Dafür haben wir  in der APUSH-Final-Stunde Monopoly gespielt und wir hatten einen "Food Day". Das heißt jeder der will, bringt zum Thema passendes Essen. Das Thema war diesmal "Immigrant Food", was auf Polen, Slowakien, Italien usw. abzielte. Jedoch haben sich total viele Schnitzel gewünscht und letzten Endes bin ich dann schwach geworden und habe Schnitzel gemacht.
Aber wie ist jetzt amerikanische Schule? Jeder der mich das fragt bekommt ein "besser" als Antwort. Da man nur sieben Fächer hat, kann man einfach viel tiefer in den Stoff gehen, als man es mit meinen 14 Fächern aus Deutschland je könnte. Auch der Stress ist dadurch nicht so hoch. Die Unterrichtsstunden sind an meiner Schule 50 Minuten lang und Blockstunden eine Stunde 40 Minuten. Durch den Tages-Stundenplan ist mein Tag viel strukturierter als in Deutschland. Man hat den selben Ablauf immer wieder und man braucht am Anfang des Jahres nicht gefühlte 200 Schultage um sich den neuen Stundenplan einzuprägen.
 Die Lehrer hier sind auch netter; nicht das alle Deutschen Lehrer mies gelaunt sind, aber im Durchschnitt ist es halt so. Das liegt meines Erachtens zum Beispiel daran, dass jeder Lehrer nur sechs Stunden hat und eine "Planungsstunde". Nach der Schule bleiben die meisten Lehrer noch eine Stunde, womit sie zwei Stunden Täglich haben um Arbeiten zu korrigieren usw. Das hat natürlich den Vorteil, dass sie nicht so viel Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, was, zumindest soweit ich das beurteilen kann, ein Problem in Deutschland ist.
Am besten ist halt immer noch, dass man sich seinen Stundenplan selbst aussuchen kann. Man muss sich nicht 12 Jahre lang mit Kunst und Musik rumplagen, wenn man nicht möchte. Es gibt ein Minimum an Kursen, die man belegen muss, um einen Abschluss zu bekommen, aber das hält sich im Rahmen. Man könnte jetzt natürlich argumentieren, dass man nicht so ein breites Allgemeinwissen bekommt, aber das liegt meines Erachtens nach eher an der amerikanischen Gesellschaft.
Alles in allem gefällt mir die High School super gut und ich freue mich, dass ich auch das zweite Halbjahr noch hier zur Schule gehen darf. Im Gedenken an alle Austauschschüler, die nur für ein Semester in den Staaten sind.

Saturday, December 19, 2015

Meine Entschuldigung

Ja ich muss mich bei allen die auf Neuigkeiten gewartet haben entschuldigen! Ich hatte viel zu tun seit dem letzten Post und habe die freie Zeit die ich hatte lieber genossen.
Jetzt gibt es natürlich eine Menge aufzuarbeiten. Da sind Halloween und Thanksgiving erst der Anfang... Dann kommt jetzt ja noch Weihnachten und Silvester.
Ich werde jetzt die nächsten Tage regelmäßig, wenn nicht gar täglich, etwas posten, um alles aufzuarbeiten.
Noch einmal Entschuldigung an alle die lange auf Neuigkeiten gewartet haben!

Sunday, November 1, 2015

Spirit Week, Homecoming und sonstiges

12.10.2015 - 15.10.2015
"SPIRIT WEEK!!!"
"Ähh wie bitte? WAS?"
Ja, ganz genau. Es war auch an meiner Schule soweit. Es war Spirit Week. In Deutschland ist es wohl eher als "Mottowoche" bekannt und wird meistens nur von den Abschlussklassen ausgeführt. Nicht so in den USA; hier wird die ganze High School integriert. Das heißt, dass jeder von der 9. bis zur 12. Klasse rumrennt als wäre er entweder der größte Idiot oder ein neuer Trend-Setter. Ich beziehe ersteres auf mich. Unsere Mottowoche bestand nur aus vier Tagen, da am Freitag Schulfrei war. Die Themen waren: Superhero day, Spirit day, Crazy Hair day und zu guter letzt Nerd day. Es hat ziemlich Spaß gemacht und es war auch nicht ganz so peinlich, da ja jeder angezogen war wie sonst etwas. Am Dienstag, dem Spirit Tag, sollte man sich in den Schulfarben anziehen; grün, weiß, gold. Ein Blick in meinen Kleiderschrank verrät sofort: Das wird wohl NICHTS. Außer einem weißen T-Shirt hatte ich nicht viel zu bieten. Deshalb war ich ziemlich froh, dass ich mir bei dem CUBoulder-Game (Post vom 13.09.), einen "Drawstring Backpack" geholt habe. Für alle die nicht wissen, was das sein soll: Es sind diese Beutel die man an 2*2 (=4) "Strippen" über die Schultern hat wie einen Rucksack. Naja, auf jeden Fall ist der schwarz-gold und somit habe ich etwas ins Schema gepasst. Am selben Tag war dann auch das Homecoming-Game unserer Schule, was traditionell in der Woche des Homecoming Balles ist. Meistens ist das ein Football-Game, aber da Twin Peaks keine Football Mannschaft hat, war es "nur" ein Volleyball Spiel. Das hat unser Team, wie die meisten anderen Spiele, verloren, LEIDER.

17.10.2015
Wer aufgepasst hat, sollte bemerkt haben, dass ich über den Homecoming Ball sprach. Wurde wohl auch Zeit nach 2 Monaten Schule. 
Dieser Ball ist zu Ehren ehemaliger Schüler an so ziemlich jeder Universität und High School in den USA zu finden. Umso ironischer war es, dass man keinen einzigen ehemaligen Schüler dort sehen konnte, aber ich glaube das ist, zumindest in den High Schools, ziemlich normal. Außerdem ist es ein Tag, um den die meisten Schüler ziemlich viel Tam-Tam machen, mich nicht ausgenommen.
Es folgt eine kurze Beschreibung des ganzen Tages:
Ich wurde um 12 Uhr von Rosalie abgeholt, da ein Großteil unserer Gruppe sich bei ihr im Haus fertig machte. Wir holten noch einen anderen Freund, Anamol, ab. Er kommt ursprünglich aus Nepal und somit waren wir 3 nicht-Amerikaner in der Mitte von Amerika. Als wir dann an ihrem Haus ankamen, aßen wir erstmal Mittag mit ihren Eltern. Dann kam das erste andere Mädchen, Joanne, die Freundin von Anamol. Die Mädchen begannen sich fertig zu machen, da ja einiges anstand; Haare, Make-Up. Mädchen halt... Anamol und meine Wenigkeit machten es uns bei einer Runde Call of Duty gemütlich. Es trudelten noch zwei weitere Mädels ein. Anamol und ich begannen auch irgendwann uns fertig zu machen. Naja eigentlich  mussten wir uns ja nur anziehen... Wir wollten gegen 17 Uhr am McIntosh Lake sein, um die obligatorischen Homecoming Bilder zu machen. Wir hatten auch einen Fotografen, den Freund von Rosalies Schwester. Er musste allerdings um 17:30 Uhr auf Arbeit sein, weshalb er mit Anamol und mir schon 16:45 zum See fuhr. Wir haben dann erstmal nur Bilder von ihm und mir gemacht. Die Mädchen kamen ca. 17:10 Uhr; nie können weibliche Wesen pünktlich sein... Naja, fast nie. Everyn, der Fotograf, musste aber um 17:15 Uhr los und da ich meine Kamera auch mithatte, machte er noch schnell ein paar Bilder von Rosie und mir und fuhr dann los. Ich machte also die Bilder von den anderen Paaren und dann fuhren wir alle zusammen zum Restaurant "The Roost". Wer jetzt erraten kann, welche Person dort arbeitet, der bekommt eine Überraschung! Es ist ........ Everyn! Und auch Rosies Schwester Diane. Leider war keiner der beiden unser Kellner, aber sie kamen gelegentlich für eine kleine Unterhaltung vorbei.
Es ging dann weiter zum eigentlichen Ball, welcher ziemlich langweilig war, deshalb werde ich darauf nicht groß eingehen. Das einzige coole war wohl die Tanzeinlage meines APUSH Lehrers. Nach dem wir den Ball verließen, fuhren wir noch zu sechst, natürlich in 2 Autos (damit niemand auf falsche Gedanken kommt), zu IHOP, wo es Pancakes und Milchshakes gibt. Von dort aus ging es dann zu einem anderen See und dort machten es uns gemütlich. Wir redeten über dies, dass, Gott und natürlich die Welt. Ein gutes Ende für einen wunderschönen Tag.

23.10.2015 + 24.10.2015 - Velo Swap
Wir hatten auch die darauf folgende Woche am Freitag frei, da Elternsprechtag war. Ja, den ganzen Tag lang. Ich wurde ca. 14 Uhr, wieder von Rosalie, abgeholt. Ich hatte zugestimmt, ihren Eltern beim "Velo Swap", einer Fahrradmesse in Denver, zu helfen. Diese Messe war zwar erst am Samstag, aber wir mussten den Stand schon Freitag vorbereiten und da wir zu einer total unchristlichen Zeit, 6:00 Uhr, aufstehen mussten, durfte ich im Gästezimmer übernachten. Das hatte 2 Vorteile. Erstens: Falls ich verschlafe, kann mich jemand wecken und zweitens: Ich wecke niemanden im Haus meiner Gastfamilie auf. 
Am Freitag hieß es erstmal zwei Fahrräder komplett zu demontieren. Wer mich kennt weiß, dass mir das ziemlich viel Spaß macht. Rosies Vater war ziemlich überrascht, dass es mir gefällt, bis ich ihm von meinem 2 Wochen Praktikum im Fahrradladen "Die Speiche" erzählte. Wir haben dann alles von den Fahrrädern in Boxen gepackt und diese dann zu den unzähligen anderen Boxen gestellt. Das alles haben wir dann zusammen mit einem Tisch und einer "mobilen Kleiderstange" (sowas wie im Laden halt) ins Auto und einen Anhänger gepackt und dann ging es auf nach Denver. Dort haben wir alles ausgeladen und mit, wer hätte es gedacht, tatsächlich Fahrrad-Schlössern "angekettet", damit es niemand klaut. Dann ging es zurück nach Longmont und ab in die Heia (oder so).
Am Samstag hieß es dann wirklich um 6:00 Uhr (!!!!!!!) aufstehen, frühstücken und fertig machen. Wir sind erst zu Starbucks gefahren und von dort aus dann direkt nach Denver. Dort angekommen, bauten wir alles auf, da wir ja am Vorabend nur abgeladen hatten. Wir waren ca um 8 Uhr da und die Messe öffnete um 9. Das hieß also Hektik. Wir haben es aber ganz locker geschafft und wir hatten sogar noch etwas Zeit um noch einmal zu entspannen. Denn ab 9 Uhr hieß es 6 Stunden lang nett und höflich sein, Kunden anzulocken und zu verkaufen was das Zeug hält. Es lief, so dachte ich zumindest, ziemlich gut. Rosies Eltern erzählten mir aber, dass es bei weitem nicht ihr bester Verkaufstag war. Ich holte mir zwei Portemonnaies, eins für Geld und das andere für alle möglichen Karten, von "Green Guru". Außerdem bekam ich eine "Belgium Cycles" Flasche. Das ist der Fahrradladen von Rosies Eltern. An dieser Stelle noch einmal ein ließen großes DANKESCHÖN an die beiden, da es mir auf dem Velo Swap sehr gut gefiel. Es ist einfach toll wenn einem den ganzen Tag der Geruch von Fahrradschläuchen in der Nase liegt!

25.10.2015 - Satz mit x...
Am Sonntag wollten mein Gastvater, meine beiden Gastbrüder und ich mit dem besten Freund meines Gastvaters, dessen Bruder und des Bruders Sohn zu einem See in der Nähe von Loveland fahren. Warum? Ganz einfach. Der Bruder des besten Freundes meines Gastvaters hatte sich die Woche zuvor ein Boot gekauft. Sowas muss man ja wohl austesten! Es hieß also wieder früh aufstehen, doch dieses Mal etwas humaner, 8:00 Uhr. Zum Frühstück ging es zu McDonalds und dann zum Haus des stolzen Bootbesitzers. Alle zusammen fuhren wir dann zum See, wo wir das Boot natürlich ins Wasser ließen. Es ging dann auch sofort los und wir fuhren für 30 Minuten auf dem See rum. Das Boot war unglaublich schnell, ich schätze mal so auf die 80kmh plus. Jedoch war sich unser Captain nicht ganz sicher mit den Bojen und wo er Gas geben darf und wo nicht. Deshalb fuhren wir zurück zum Bootssteg und suchten eine Karte des Sees. Zu unserem Glück, später dann zu unserem Pech, kam gerade ein Park Ranger, der uns das alles erklären konnte. Jedoch wollte er auch das Boot sehen und kontrollieren, ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Es stellte sich heraus, dass wir keinen Rettungsring hatten, der ab 16 Fuß Bootslänge vorgeschrieben ist. Schön blöd wenn das Boot dann 20 Fuß lang ist... Wir fuhren dann zum nächsten Wallmart (10 Minuten entfernt) und kauften einen (Zitat) "wertbaren und schwimmfähigen Gegenstand". Dann ging es zurück zum Boot. Wir starteten, doch nach 3 unfassbaren Metern ging der Motor aus. Nach unzähligen Versuchen selbigen neu zu starten, gaben wir auf und holten das Boot wieder auf den Trailer verfrachtet. Dort stellte sich heraus, dass eine Dichtung zum Motor undicht war. 
... das war wohl nix.

PS: Alle Bilder zu diesem Post, kommen im Laufe der nächsten Woche, da ich die Bilder vom Homecoming noch nicht habe. Außerdem werde ich versuchen in der nächsten Woche den Post für Halloween fertig zu bekommen. Bis dahin und viele liebe Grüße in die Heimat und überall hin, wo jemand diesen Blog liest. :)

Monday, September 28, 2015

Ein ganz normales Leben halt...

...bloß in einem anderen Land.
Dieser Post ist den unzähligen Nachrichten bei Whats-App und Facebook gewidmet, in denen etwas steht wie: "Und erzähl, wie ist es so?"
Ja, ähm, gut? - Das ist dann meistens so in etwa meine Antwort. Ich meine es ist natürlich mega cool die Chance zu haben, in einem anderen Land zu leben und zur Schule zu gehen. Aber genau da kommt dann auch das "Problem". Der allseits bekannte Freund namens "Alltag" schleicht sich scheinbar weltweit, nach einiger Zeit, ein.
Wenn ich zum Beispiel zur Schule gehe, ist es halt nicht mehr neu. Ich sehe dort Leute, die ich kenne, ich kenne das Gebäude und weiß einfach wo meine Räume sind, wo ich meinen Locker finde und so weiter. Dabei hat mir glaube ich extrem geholfen, dass meine Schule ziemlich klein ist. Die Highschool (Klasse 9 bis 12) hat nur ca. 150 Schüler. Wenn ich von anderen Austauschschülern höre, deren Highschools bis zu 4.000 Schüler haben, ist das doch recht "winzig". Aber das ist auch gut so. Ich meine auch wenn ich nicht jeden kenne, so gut wie jeder kennt mich als "den Typen von Deutschland". Das ist eigentlich ziemlich cool, nur manchmal sehr verwirrend, wenn mich jemand mit meinem Namen anspricht und ich ihn/sie noch nie zuvor gesehen habe. Aber was soll's? Schule ist mittlerweile Alltag.
Und neben der Schule? - Naja, was mach ich in Deutschland denn so nach der Schule? Hausaufgaben und dann erstmal nichts, essen, schlafen, trinken, atmen. Nun darf man drei mal, gerne auch öfter, raten, was ich hier mache. Richtig! Hausaufgaben, nichts, essen, schlafen, trinken, atmen. Ich weiß, es klingt vielleicht seltsam. Aber manchmal vergesse ich sogar, dass ich in einem anderen Land bin. Ich spreche manchmal Leute auf deutsch an, denke aber teilweise schon auf englisch. Als ich letztens zum Briefkasten gelaufen bin, habe ich mich über das seltsame Nummernschild des Autos unseres Nachbarn gewundert, bis mir klar geworden ist, dass das ein ganz normales amerikanisches Nummernschild ist. Ich hatte einfach vergessen, dass ich nicht in Deutschland bin.
Der von AIFS und AYA prophezeite "Kulturschock" ist, bis jetzt, zum Glück ausgeblieben. Es gibt natürlich immer wieder Situationen, in denen ich mir so denke "die spinnen doch hier in Amerika", aber teilweise denke ich auch "wir sollten das mal in Deutschland so machen".
Ich hoffe, dass sich jetzt niemand "auf den Schlips getreten" fühlt, da ich das Nachrichtenbeispiel benutzt habe. Ich wollte einfach nur zeigen, dass es mir hier sehr gut geht und ich mich, zumindest soweit ich denke, recht gut eingewöhnt habe. Es gibt einfach nicht mehr jeden Tag etwas zu erzählen, sondern halt nur noch gebündelt. Außerdem hoffe ich, dass meine doch recht sarkastische Schreibweise nicht falsch verstanden wird. Wie gesagt mir geht es super! Ich hoffe euch auf der anderen Seite vom "großen Teich" auch.

Der nächste Post kommt in 2-3 Wochen! Vorschläge für Themen über die ich schreiben soll bitte gerne in die Kommentare. Oder auf Facebook. Oder Whats-App. Oder ganz altmodisch mal 'nen Brief schreiben. :D
Bis dahin!

PS: Wir mussten hier nicht bis um 4 warten um den Blutmond zu sehen. Der war hier zwischen 19 und 22 Uhr, sehr grob angegeben. Also doch recht human :)

Sunday, September 13, 2015

Schedule Change und mein erstes Football Game

Freitag, 11.09.2105
Ich habe meinen Stundenplan geändert, da mein Englischlehrer mich fragte, ob ich mich in der Englischklasse langweile und er meinte er hätte mich lieber in einer anderen Klasse. Und er lag nicht ganz falsch, da ich als Junior (11. Klasse) in einem Freshman-Kurs (9. Klasse) war. Deshalb musste ich aber meinen Stundenplan ändern. Die Klasse in die ich wollte, ist in der 3. Stunde, also U.S. History raus. AYA schreibt uns aber vor, dass wir U.S. History belegen müssen, also ab zu AP U.S. History (APUSH). Das ist in der 4. Stunde, also genau dann, wenn Classical Literature ist. Lange Rede kurzer Sinn, mein Stundenplan sieht jetzt so aus:

Stunde/Fach Fach 1. Semester Fach 2. Semester
1 AP Calc BC AP Calc BC
2 Rhetoric (Rhetorik) American Government (amerikanische Regierung)
3 U.S. History (US Geschichte) U.S. History
3 AP Language and Composition AP Language and Composition
4 Classical Literature (klassische Literatur) Classical Literatur
4 AP U.S. History APUSH
5 AP Psychology AP Psychology
6 Physics I (Physik - Kurs 1) Physics 1
7 College and Life ("College und Leben") Strength & Conditioning ("Stärke und Kondition")


Wie man sehen kann, habe ich jetzt 4 AP Kurse, was eine kleine Herausforderung werden könnte, aber ich sehe das eher positiv.

Samstag, 12.09.2015
Heute ging es für mich zu meinem ersten Football Game. Wir hatten Freikarten für das Spiel CU Boulder gegen Massachusetts.
Boulder ist die Nachbarstadt von Longmont und dort ist die CU Boulder. Das ist die University of Colorado in Boulder. Sehr schöne Gebäude stehen da und ich fand heraus, dass mein Host Dad dort mitgearbeitet hat.
Wie auch immer, waren wir zum Spiel da. Wir, also mein Host Dad und die drei Töchter unserer Nachbarn, welche sehr nett sind. Auch für sie war es das erste Football Game in ihrem Leben, das sie live sahen.
Natürlich hat auch das Team der CU Boulder ein Maskottchen, welches in diesem Fall ein Büffel ist. Deswegen werden die Teammitglieder auch Buffs (engl. Buffalo) gennant, was dann zum Ausruf "Go Buffs" führt, der heute gefühlte 1.000 Mal über meine Lippen kam.
Das Spiel war nicht wirklich spannend, da CU mit 48:14 gewann, was recht eindeutig ist. Trotzdem war es ein richtig gutes Spiel und es hat richtig Spaß gemacht zuzusehen. In diesem Sinne: GO BUFFS!
Als wir wieder nach Hause kamen, hatten wir ca. eine halbe Stunde Zeit uns fertig zu machen für das Nachbarschafts BBQ. Dort konnte jeder, der wollte, aus der Fox Hill-Nachbarschaft essen und reden, und an der Versammlung teilnehmen, welche mich ein wenig an unsere Vereinssitzungen zur Weihnachtsfeier im Fechtclub erinnert hat.
Alles in allem war es ein richtig schöner Tag und morgen spielen dann die Denver Broncos (das Football Team von Denver (Hauptstadt von Colorado)), welche hoffentlich auch gewinnen. Ja ich weiß, es ist etwas komisch. Ich komme aus einer Fußball-Nation in eine Football-Nation und ich mag Football einfach mehr.
Allen ein schönes Restwochenende!

PS: Wer nach den "Buffs" im Netz schauen möchte muss einfach bei allen möglichen Social Media Plattformen den Hashtag #gobuffs eingeben. Ansonsten einfach mal "CU Boulder Football" googlen. ;)

Friday, September 11, 2015

Labor Weekend

Freitag, 04.09.2015
Nachdem wir aus der Schule abgeholt wurden, ging es erstmal nach Hause. Aber nur zum Schulsachen wegbringen und Sachen für das Wochenende packen. Als dann alle fertig waren, packten wir alles in das Auto und "verabschiedeten" uns von den Nachbarn.
Ziel unserer Fahrt war die (sehr, sehr, sehr) kleine Stadt Nederland. Das ist in den Rocky Mountains und ca. eine Stunde Fahrt von Longmont entfernt. Dort hatten wir eine Hütte (auch wenn es etwas abwertend klingt, es war ein sehr schönes Haus) gemietet, die etwas außerhalb lag. Es war einfach nur idyllisch dort!
Am Freitag passierte dann nicht mehr allzu viel, da doch alle recht müde waren.

Samstag, 05.09.2015
Nach einem, für unser Tagesziel, etwas späten Start in den Tag, gab es erstmal Frühstück. Dann ging es für uns los mit dem Auto; zum wandern. Ja, richtig, wandern. Wer mich kennt weiß, dass laufen nicht wirklich zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Aber naja, man soll sich ja während so einem Jahr neuen Dingen und Herausforderungen stellen.
Wie auch immer, als ich hörte wie weit wir wandern werden, war ich das erste mal kurz vorm Umkippen: 5,5 Meilen (ca. 9 Kilometer)! Aber nicht einfach nur so normales wandern, wie am Elberadweg in Deutschland. Nein, wir sind ja in den Rocky Mountains. Also wortwörtlich über Stock und Stein und dann noch bergauf und -ab. Es war relativ anstrengend, aber da wir mehrere kleine Pausen machten, war es erträglich.
Dann erreichten wir das Ziel des Pfades, den Diamond Lake. Wir entschieden uns dazu, den See zu "umwandern". Was anfangs relativ einfach schien, da ein kleiner Trampelpfad da war, sollte später zu einer wahren Odyssee werden. Wir machten jedoch erstmal eine große Pause, auf einem Felsen, welcher direkt am See war. Dann ging es weiter, ohne Pfad. Die Felsbrocken über die wir gehen mussten, wurden immer größer.
Plötzlich standen wir dann vor etwas, wie einem kleinen Wald. Es war fast, als ob jemand ein Labyrinth gebaut hat, da wir mehrere Anläufe brauchten, um uns einen Weg zu suchen. Nachdem wir den See dann komplett umrundet hatten, ging es wieder bergabwärts zum Auto.
Wir fuhren dann zu einem deutschen Restaurant, wo wir meine Gastgroßmutter und meinen Gaststiefgroßvater trafen. Zu meinem Erstaunen, sprach der Besitzer des Restaurants perfektes deutsch! Es war richtig schön mal wieder mit jemandem von Angesicht zu Angesicht die eigene Sprache zu sprechen. Vom Essen war ich dann etwas enttäuscht, da mein Schnitzel nicht wirklich nach Schnitzel schmeckte, aber der Apfelstrudel als Dessert machte das wieder wett.
Dann ging es für uns 5 wieder zurück zu unserer Hütte, wo wir noch etwas fern sahen und Karten spielten, bevor wir wieder alle erschöpft ins Bett fielen.

Sonntag, 06.09.2015
Am Sonntag lernte ich einen Teil der Familie meines Host Dads kennen, da seine Nichte heiratete. Wir waren bei der Zeremonie dabei und auch anschließend bei der Feier.
Die Zeremonie wurde auf der Spitze eines Berges abgehalten, von wo aus man einfach eine fantastische Aussicht hatte!  Mich bewegte besonders die Rede, des Vaters der Braut. Auch wenn ich das Paar nicht kannte, hatte ich nach dieser Rede ein paar Tränen in den Augen, da sie einfach so bewegend war!
Die anschließende Feier war nicht allzu pompös, aber trotzdem sehr schön. Ich lernte immer mehr Leute kennen, und hörte immer öfter, wie sehr man meinen Akzent doch liebe.
Alles in allem, war es ein sehr schöner Tag, an dessen Ende ein neues Paar im Hafen der Ehe landete.

Montag, 07.09.2015 - Labor-Day
Für uns ging es dann Montag wieder zurück nach Hause. Für mich bedeutete das in erster Linie Hausaufgaben und Wäsche machen. Zu viel mehr war ich auch nicht in der Lage, nach dem doch recht anstrengenden Wochenende (wandern...).
Aber halt. Warum hab ich keine Schule? Es ist Montag!
Das ist ganz einfach. Jeder erste Montag im September ist Labor-Day. Das ist der amerikanische "Tag der Arbeit". Das heißt: Feiertag, keine Schule und weitestgehend keine Arbeit. Irgendwie bin ich für meine 4-Tage Woche dankbar!

PS: Mein nächster Post kommt wahrscheinlich am Wochenende vom 26. und 27.10., mal sehen über was. Aber wer weiß, vielleicht passiert ja in den nächsten zwei Wochen etwas, wo es sich lohnt, direkt darüber zu posten. In diesem Sinne liebe Grüße, in erster Linie an die Heimat!


oben und unten sind die Wege die wir gehen mussten



oben: Ufer vom Diamond Lake
unten: Panorama, Diamond Lake